Sa. Dez 21st, 2024
Konto im Minus

Ein negativer Kontostand ist ein klares Alarmsignal, wenn dieser Zustand länger als sechs bis maximal acht Wochen anhält. Dann nämlich handelt es sich nicht mehr um einen vorübergehenden Engpass, sondern um ein strukturelles Problem. Und dieses Problem kann nur mit einem klaren Plan gelöst werden.

Schritt eins ist eine ehrliche und schonungslose Analyse. Wenn es finanziell eng wird, neigen viele Menschen dazu, den Kopf in den Sand zu stecken oder auf ein kleines Wunder zu hoffen. Beides ist aber in den meisten Fällen nicht besonders hilfreich – eher im Gegenteil: Denn je länger man die Dinge (in die falsche Richtung) laufen lässt, desto schwerer wird es später, das Ruder herumzureißen. Es geht also darum, sich klar zu machen, warum das Konto im Minus ist und auf den Cent genau zu ermitteln, wie viel Geld für den Kontoausgleich erforderlich ist.

In Schritt zwei geht es darum, dieses Geld zu beschaffen. Gibt es irgendwo Reserven, zum Beispiel auf einem schlecht oder gar nicht verzinsten Sparkonto? Dann ist es angesichts der oft sehr hohen Dispozinsen sicher sinnvoll, das Konto mit dieser Reserve ins Plus zu bringen. Gibt es keine Rücklagen oder sollen diese aus guten Gründen nicht angetastet werden, kann ein Ratenkredit die Lösung sein. Dieser Plan geht auf, weil die Zinsen für einen normalen Kredit normalerweise deutlich niedriger sind als die Dispozinsen. Es lohnt sich also, nur die Zinsen für den Ratenkredit zu zahlen und sich dadurch von den hohen Zinsen für den Dispokredit zu befreien.

Schritt drei hängt mit Schritt zwei zusammen, weist aber mehr in die Zukunft. Ein akutes Finanzproblem zu lösen, ist eine schöne Sache. Doch wenn schon nächsten oder übernächsten Monat erneut Minuszahlen auf dem Kontoauszug auftauchen, ist in Wahrheit nicht viel gewonnen. Es geht deshalb um eine realistische Planung der kommenden Ausgaben. Hier sollten sowohl geplante Aufwendungen berücksichtigt werden als auch solche Ausgaben, die überraschend auftauchen können. Ist zum Beispiel Geld übrig für den Fall, dass das Auto in die Werkstatt muss oder dass die Waschmaschine streikt? Was passier, wenn der Energieversorger eine Nachzahlung haben will oder das nächste Mal die Versicherungsbeiträge abgebucht werden?

Für geplante und ungeplante Ausgaben sollte ein ausreichender Puffer zur Verfügung stehen. Und dieser Puffer sollte eben nicht der Dispokredit als scheinbar einfachster Weg sein. Besser ist es, den Ratenkredit etwas großzügiger zu kalkulieren: Ist das Konto mit 3.000 Euro im Minus, nimmt man zum Beispiel 5.000 Euro Kredit auf. Die 2.000 Euro wandern dann als Reserve aufs Konto und bleiben dort auch möglichst lange. Das ist der beste Schutz gegen ein erneutes Abrutschen in den teuren Dispokredit.

Von SiteAdmin

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